Widukind Museum
Bildquelle: Homepage Widukind Museum
Während Widukind für die Franken ein Anti-Held war, erschien er den sächsischen Autoren des Mittelalters als Vorbild für ihre Gegenwart: ein berühmter Krieger und wohltätiger Christ. Die Adelshäuser der frühen Neuzeit machten aus ihm einen bedeutenden Stammvater.
Die Schriftsteller, Künstler und Historiker des 19. Jahrhunderts stellten Widukind als charismatischen Helden dar.
Der Nationalsozialismus sah in dem „Sachsenführer“ Widukind ein Idol für „Rassenreinheit“, Kampfesmut und „Volksgemeinschaft“.
„Der Widukind-Knochenkrimi“
Ein wichtiges Thema des Museums ist Widukinds Zeit, das frühe Mittelalter. Eine Abteilung wird sich den Sachsenkriegen und der Eingliederung in das fränkische Reich widmen. Die Besucher überschreiten ein imaginäres Schlachtfeld mit Relikten aus den Sachsenkriegen. Widukind und Karl „stehen sich gegenüber“ und stellen sich vor. Welches mögen ihre Beweggründe für diesen Krieg gewesen sein?
Der Sieg Karls über die Sachsen war ein immenser Einschnitt für die Menschen des frühen Mittelalters. Alles änderte sich. Welche Änderungen dieses waren, beschreibt eine weitere Abteilung.
Liegt Widukind in der Stiftskirche Enger begraben?
Die Antwort auf diese Frage geben Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen. Historiker, Archäologen, Anthropologen und Kunsthistoriker sind behilflich bei der Lösung des „Widukind-Knochenkrimis“.
In der „Schatzkammer“ sind wertvolle Relikte des ehemaligen Enger Stiftsschatzes zu bewundern. Die Besucher können im Chorgestühl Platz nehmen und sich in die Zeit des mittelalterlichen Stiftslebens zurückversetzen lassen.
Ein DNA-Labor im Museum
Ein modernes anthropologisches Forschungslabor gibt Besuchern an verschiedenen Stationen einen Einblick über die Analyse von historischer DNA und eines DNA-Fingerprints. Ein Forschungsmikroskop mit Kameraaufsatz, Bildschirme mit animierten Gensequenzen und besondere Software werden den Besuchern behilflich sein bei der Lösung des „Widukind-Knochenkrimis“.
Das Audio-Führungssystem
Ein Audio-Führungssystem wird als integraler Bestandteil der Ausstellungsinszenierungen eingesetzt. Dabei begleiten die Geräte die Besucher auf ihrem frei gewählten Weg durch das Museum. Die einzelnen Exponate „sprechen“ in dem Moment zu dem Besucher, in dem er sich ihnen zuwendet.