Burg Sachsenstein
Eine einzigartige Burgruine aus der Zeit Heinrichs IV
Im Südosten eines steilen Bergsporns liegen die Überreste einer 5400 qm großen Hauptburg mit Mauerresten einer starken Abschnittsbefestigung (1891/93 freigelegt).
Die Mitte nahm ein Rundturm von 13,5 m Durchmesser und 2m Mauerstärke ein, der als Wohnturm dienen sollte. Die nördlich gelegene Torkammer wurde von zwei sechseckigen Türmen flankiert. Die Anordnung dieser repräsentativen, machtvollen Bauteile ist im 11. Jahrhundert bislang ohne Parallele.
Die Mauertechnik ( Schale aus Schichtmauerwerk; fester Kern z.T. in Fischgrätentechnik und mit Abschnittsfugen) findet sich an Burgen der salischen Zeit ab Mitte des 11.Jahrhunderts. Man geht davon aus, dass der Sachsenstein um 1070 errichtet, aber wahrscheinlich nie vollendet worden ist, weil die Burgen schon 1074 wieder geschleift werden mussten.
Der Sachsenstein gehörte zu acht vom Geschichtsschreiber Lampert von Hersfeld für das Jahr 1073 bezeugten Burgen, die der Salier Heinrich IV.(1056 – 1106, ab 1084 Kaiser) zur Absicherung seiner Herrschaft um den Harz herum errichten ließ. Während die Harzburg als Residenzburg mit Stiftskirche und Grablege ausgebaut wurde, verkörpern Burgen wie der Sachsenstein den wehrhaften Typ seines Burgensystems.
Auf den Burgen des Königs saßen landfremde Dienstmannen, die von den umwohnenden Sachsen und Thüringern Zahlungen forderten. Das führte schließlich zu einem Aufstand gegen Heinrich IV., der sich im Frieden von Gerstungen 1074 gegenüber den Sachsen und Thüringer zur Schleifung der verhaßten Burgen verpflichten musste. Zu einer Wiederherstellung der Königsherrschaft im Harz kam es später durch den Investiturstreit (1077 Gang nach Canossa) nicht mehr.
Der Sachsenstein ist gemäß dem Niedersächsischen Denkmalschutzgesetz in dem Verzeichnis der Kulturdenkmale eingegangen.
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