
Wallfahrtskirche und Kloster Ettenheimmünster

Das Kloster Ettenheimmünster war eine Benediktiner-Abtei in Ettenheimmünster. Es lag etwa 500 m östlich der heutigen Pfarrkirche des Ortes. Der Legende nach soll das Kloster bereits im 7. Jahrhundert als "Mönchszelle" des Hl. Landelin, eines iro-schottischer Mönchs, gegründet worden sein.
Bischof Etto gilt als der zweite Gründer des Klosters (nach 734) und war hier begraben. In einem eine Strecke talaufwärts vom Ortsmittelpunkt bei der Kirche gelegenen, noch mauerumgebenen Areal (beim Altenheim St. Marien) stand die stattliche von Peter Thumb 1719-34 erbaute barocke Klosteranlage, die in den Jahren 1826-66 einem sinnlosen Abbruch zum Opfer fiel.
Die jetzige Pfarrkirche ist die St. Landelin geweihte alte Wallfahrtskirche des Klosters Ettenheimmünster. Sie wurde am legendären Ort des Martyriums und der dort entsprungenen Quellen unter Abt Maurus Geiger 1687 und 1698/99 von dem Graubündner Meister Johannes Regutz erbaut.
Eingreifender Umbau 1764/65 durch Franz Joseph Salzmann unter Abt Augustin Domblüeth. Der Turmaufbau ist von 1855/56 (v. Friedrich Fischer).
St. Landelin zählt zu den schönsten Barockkirchen am Oberrhein und birgt wertvolle Kunstschätze, so eine prachtvolle spätgotische silberne Landelinsbüste (1506), die die Schädelreliquie des Heiligen verwahrt und Ende September bei der jährlichen Landelinsprozession mitgeführt wird, ferner eine Silbermannorgel von 1769, die ebenso wie das schöne Chorgitter aus der ehemaligen Klosterkirche stammt. Anton Morath schuf das Hochaltargemälde und die Deckenfresken mit der Landelinslegende. Der plastische Außenschmuck der Kirche, die Altäre und die vier barocken Beichtstühle sind von dem Klosterbildhauer.
Egidi Butsch (1725-85) geschaffen. Von seinem Vorgänger Paul Schramm sind die Statuen Petri und Pauli auf dem Hochaltar (1741). Die sechs hinteren Beichtstühle sind unter Abt P.Vogler (1704-10) entstanden.
Das heutige Pfarrhaus (seit 1804) gegenüber der Kirche wurde im Jahre 1790 als "Physikatshaus" für den Klosterarzt erbaut. Die benachbarte Psycho-Soziale-Klinik war das Bad- und Gästehaus der Abtei, unter Abt Fr. Hertenstein um 1684 erbaut und von Abt J. B. Eck nach 1720 durch einen erweiterten Neubau ersetzt. - Der Alte Friedhof oberhalb des Pfarrhauses birgt in der neugotischen Grabkapelle St. Arbogast die Überreste der Äbte und Mönche der Benediktinerabtei. - In der neuen Friedhofshalle steht eine große Pieta (1764) von E. Butsch.
Im Lauf des 19. Jahrhunderts wurden alle Klostergebäude abgerissen, heute sind - neben der im Ort gelegenen Kirche - lediglich noch einige Ruinen des Klosters erhalten.
Preise
Frei
Beste Reisezeit
ganzjährig
Öffnungszeiten:
Die Ruinen des Klosters sind jederzeit frei zugänglich.
Die Wallfahrtkirche ist zu den Gottesdiensten und ab Einbruch der Dunkelheit geschlossen.
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