Historische Gerberei Burg
Gerbertradition in Burg
Das Gerben ist eine der ältesten kulturellen Errungenschaften der Menschheit und schon seit der Steinzeit bekannt. Mit dem Gerben werden Tierhäute zu Leder verarbeitet und damit haltbar gemacht. Das Konservieren von Leder war auch lange der wichtigste Industriezweig der Stadt.
Die Gerberei in der Hainstraße (früher Gerbergasse 550) wurde um 1450 gebaut. Von 1864 bis 1991 betrieb der Familienbetrieb Albrecht diese eine von etwa 19 Gerbereien in Burg. Zu diesem Zeitpunkt war das Lederhandwerk der drittgrößte Gewerbezweig im Deutschen Reich.
Die Gerberei und dessen Fertigungsstrecken sind ein technisches Denkmal und bis heute vollständig erhalten. Heute ist sie Sitz des Heimatvereins Burg und Umgebung e.V. Besucher können hier hautnah erleben, wie aufwändig Gerber arbeiteten, wie einem die sprichwörtlichen Felle davonschwammen und warum sich mancher eine Blöße gab.
Wohnen wie die Gerber
Das vor der Gerberei stehende Hochständerhaus diente als Wohnhaus der Gerbermeister und steht heute unter Denkmalschutz. Es ist eines der ältesten noch erhaltenen Häuser in dieser speziellen Bauart in Burg. Besonders die Deckenhöhe von gerade einmal zwei Metern erinnert daran, dass die Burger 1588/89, zur Zeit der Erbauung, nicht besonders groß gewachsen waren. Heute müssen Besucher schon mal den Kopf einziehen!